Carl-Friedrich (1728-1811), margrave of Baden, became Elector of Baden in 1803 shortly before the abolition of the Holy Roman Empire. A founding member of the Confederation of the Rhine, he assumed the title of Großherzog (grand-duke) of Baden, granted to him by the treaty establishing the confederation, on 13 Aug 1806. He married twice. By his first marriage in 1751 to Caroline of Hesse-Darmstadt (1723-83), he had three sons. His second marriage in 1787 was to Luise Caroline Geyer von Geyersberg (1768-1820) of an old knightly (reichsritterschaftlich) family. She gave him three sons and one daughter. A document signed at the time of this marriage by his three sons granted her the title of countess of Hochberg, and reserved succession rights for any male issue in case of complete extinction of the male line of the family. Another document of 20 Feb 1796 granted his sons by this marriage the title of counts of Hochberg and separate coats of arms, and confirmed their succession rights. In May, his wife was made Imperial countess. Finally, on 10 Sep 1806, after assuming full sovereignty, another document confirmed the succession rights. These dispositions, however, were not publicized.
The three sons by the first marriage were Carl-Ludwig (1755-1801), Friedrich (1756-1817), and Ludwig (1763-1830). The hereditary prince Carl-Ludwig died before his father and left many daughters but only one surviving son, Carl (1786-1818) who became heir apparent, married Stéphanie de Beauharnais in 1806 (a reflection of Baden's close ties with France), and succeeded his grandfather in 1811. He retained the title of Grand-Duke of Baden and became a member of the German Confederation in 1815.
In 1817, he promulgated the house law that follows. At that date, he had two daughters, an infant son had just died the year before, and his wife was pregnant with another child (who turned out a daughter). His uncle Friedrich had just died in May, his other uncle Ludwig was heir presumptive but unmarried.
The house law declares the grand-duchy to be indivisible (art. 1). It then sets an order of succession: the rights of women are set aside as long as there exists a surviving male line. The order of succession among males is: the grand-duke Carl's male issue, followed by his uncle Ludwig and his male issue, followed by the male children of Carl-Friedrich's second marriage, the counts of Hochberg (who were made princes and margraves of Baden the same day, with the style of Highness): Carl Leopold (1790-1852), Wilhelm Ludwig August (1792-1859) and Friedrich Johann Ernst (1796-?).
Article 3 provides for the case of extinction of all five male lines listed above. The throne then passes to the male legitimate issue of equal ( ebenbürtig) marriages of the princesses of Baden. However, the rights of these issues are not based on closeness to the last reigning duke as usual. Rather, the following order holds: first, the male issue of the princesses descendants of Carl; then, the male issue of Carl's sisters; then the male issue of the princesses descendants of Carl's uncle Ludwig; then the male issue of the princesses descended from Carl's three half-uncles, in order of seniority of the half-uncles.
Article 3 also requires that, if the heir through female line is a sovereign or heir apparent to a sovereign, he must either renounce the other throne or else be passed over to the next in line.
Article 4 of the Constitution of Baden of 1818 made this declaration an integral part of the constitutional law of Baden. (See another copy here). The territorial commission of the German Confederation confirmed the rights of the counts of Hochberg (art. 10, Recess of July 20, 1819, Frankfurt).
Carl died the following year, was succeeded by his uncle Ludwig who died in 1830 leaving no issue. The throne then passed to the Hochberg line, namely Carl Leopold, whose grandson Friedrich II abdicated on November 22, 1918 in Langenstein (with the assent of and for his uncle Max von Baden and his issue as well). The title of margrave of Baden is still held by a descendant of Carl Leopold, Max von Baden (b. 1933). He has three sons, a brother and a nephew. The two other Hochberg lines are extinct in male line. Thus, by the terms of the house law of 1817, the next in line would be the prince of Hohenzollern-Siegmaringen (descended from Carl's second daughter Josephine) and his male issue, followed by the grand-duke of Hesse and his male issue (from Carl's youngest sister), then followed by the male issue of princesses of the Hochberg lines.
See also: Walz, Ernst: Das Staatsrecht des Grossherzogtums Baden.
Tübingen, J. C. B. Mohr, 1909. (Das öffentliche Recht der Gegenwart ; Bd. 5).
(Source: Hermann Schulze, die Hausgesetze der regierenden deutschen Fürstenhäuser. Jena, 1862. 1. Bd.)
Wir Carl von Gottes Gnaden, Grossherzog zu Baden, Herzog zu Zähringen, Landgraf zu Nellenburg, Graf zu Hanau, u. s. w.
finden Uns bewogen, nachstehendes Haus-Gesetz und Familien-Statut zu errichten, zu dessen genauester Beobachtung Wir, kraft der ältesten Gesetze und Verträge Unseres Hauses - Unsere gesammten Nachkommen und Regierungs-Nachfolger verpflichten.
§1
Das Grossherzogthum, sowohl wie es dermalen, theils aus den alten Stammlanden - theils aus den durch neuere Staats-Verträge an Unser Hauss gekommenen Besitzungen an Eigenthums- und Oberhoheits-Landen besteht - als wenn es in der Folge durch weitere Erwerbungen in seinem Umfang noch vergrössert wird, bildet ein für alle künftige Zeiten untheilbares und unveräusserliches Ganzes.
§2
Das Recht der Nachfolge gebührt, so lange eheliger, ebenbürtiger Manns-Stamm in Unserm Grossherzoglichen Hause vorhanden ist, diesem allein, und das Erbfolge-Recht des weiblichen Geschlechts ruhet, vermöge des von ältesten Zeiten her einförmig beobachteten Grundsatzes, wornach denn auch künftig die sich vermählenden Prinzessinnen den bisher üblichen Verzicht zu leisten haben. Die Ordnung der Nachfolge aber wird unter den Gliedern des Manns-Stammes durch das Recht der Erstgeburt und durch die darauf gegründete agnatische Erbfolge nach 5 folgenden 5 Linien bestimmt:
§3
Wenn der Mannsstamm Unseres Grossherzoglichen Hausses in den vorstellenden 5 Linien erlöscht, so geht die Erbfolge auf die männlichen, eheligen, ebenbürtigen Nachkommen der Prinzessinnen aus diesem Hausse also über, dass ohne Rücksicht auf die Nähe der Verwandtschaft mit dem leztverstorbenen Regenten – jederzeit nach dem Erstgeburts-Recht und der Lineal-Erbfolge-Ordnung –
Gegeben unter Unserer eigenhändigen Unterschrift und dem noch gebraucht werdenden Staats-Siegel weiland Unseres Herrn Grossvaters Königlicher Hoheit und Gnaden.
Karlsruhe den 4ten October 1817.
(gez.) Carl.
(L. S.)
vdt. F. A. Wielandt.
Auf Befehl Sr. Königl. Hoheit
(gez.) Weiss.
Source: Das geltende badische Recht. 1907, pp. 341-343.
Kraft der Uns als Oberhaupt Unseres Hauses zukommenden Befugnisse und
im Hinblick auf den Artikel 72 des Reichsgesetzes vom 6. Februar 1875
über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung erlassen
Wir unter Aufhebung Unserer hausgesetzlichen Verordnung vom 17. Januar
1876 (Gbl. Nr. III) zur Feststellung des über die Standesbeurkundung
für die Mitglieder Unseres Hauses und deren Eheschließung geltenden
besonderen Rechts unter Berücksichtigung der hierüber bestehenden
Anordnungen der Hansgesetze und Familienverträge, sowie des in Unserem
Hause beobachteten Herkommens nachfolgende hausgesetzliche Bestimmungen.
§1.
Standesbeamter für das Großherzogliche Hans ist der Präsident des
Staatsministeriums in seiner Eigenschaft als Minister des
Großherzoglichen Hauses.
Für den Fall seiner Verhinderung ist demselben die Befugnis erteilt,
sich durch einen anderen öffentlichen Beamten vertreten zu lassen.
§2.
Die bestehenden drei Standesregister des Großherzoglichen Hanfes, das
Geburts-, das Heirats- und das Sterberegister, werden von dem
Standesbeamten nach Maßgabe der gegenwärtigen Verordnung weitergeführt.
§3.
Die Eintragungen in das Geburts- und Sterberegister er folgen in Form
eines von dem Standesbeamten zu machenden amtlichen Vermerkes, welcher
auf Grund der demselben über den betreffenden Geburts- oder Sterbfall
zugehenden Mitteilung, so fern gegen deren Richtigkeit kein Bedenken
besteht, bewirkt wird.
§ 4.
Die Eintragungen in das Heiratsregister werden in Form einer den §§ 52
und 54 des Reichsgesetzes vom 6. Februar 1875 entsprechenden
Verhandlung bewirkt.
Wenn die Eheschließung außerhalb Unserer Haupt- und Residenzstadt
Karlsruhe stattfindet, so kann diese Verhandlung in einer besonderen
Urkunde aufgenommen werden.
Diese Beurkundung hat der Standesbeamte sodann in beglaubigter Form in
das Heiratsregister übertragen und mit letzterem aufbewahren zu
lassen.
§5.
Über solche Geburts-, Eheschließungs- und Sterbfälle, welche Mitglieder
des Großherzoglichen Haufes betreffen, bezüglich deren aber der
Minister des Großherzoglichen Hauses zur Ausübung standesamtlicher
Tätigkeit nicht berufen wird, hat derselbe die bezüglichen Nachrichten
zu sammeln und aus deren Grund Vermerkungen in den Standesregistern zu
machen.
Die Mitglieder des Großherzoglichen Hauses bedürfen zur Eingehung einer
Ehe der vorgängigen Einwilligung des Großherzogs, welche in einer
besonderen zu den Akten des Staats-ministeriums zu bringenden
Urkunde erteilt wird.
§ 7
Ein Aufgebot findet nicht statt.
§8.
Die Mitglieder des Großherzoglichen Hauses und ihre hohen Verlobten
können sich bei der Eheschließung durch Bevollmächtigte vertreten
lassen.
§9.
Auf nicht ebenbürtige Ehen finden die Bestimmungen der §§ 1, 2, 3, 4, 5, 7 und 8 dieser Verordnung keine Anwendung.
Für dieselben sind neben dem § 6 dieser Verordnung die allgemeinen
Vorschriften des Reichsgesetzes vom 6. Februar 1875 maßgebend.
§ 10.
Die Berichtigung einer Eintragung in den Standesregistern darf nur auf
Grund einer von Uns hierzu besonders erteilten Ermächtigung vorgenommen
werden.
§11.
Vorstehende hausgesetzliche Bestimmungen treten mit dem Tage ihrer Verkündigung in Wirksamkeit.
Ich will kein Hindernis derjenigen Neugestaltung der staatsrechtlichen Verhältnisse des badischen Landes sein, welche die Verfassunggebende Versammlung beschließen wird. Bis zu deren Entscheidung verzichte ich auf die Ausübung der Regierungsgewalt. Ich wünsche auch für den Fall, daß die provisorische Regierung es für das Gebot der Stunde erachten sollte, die republikanische Staatsform schon vor der Entscheidung der verfassunggebenden Versammlung zu beschließen, daß die Beamten im Interesse der Aufrechterhaltung der Ruhe, Ordnung und Sicherheit ihren Dienst weiterführen und daß niemand sich durch Rücksicht auf meine Person oder die Treue und Anhänglichkeit für mich und mein Haus abhalten läßt, die Anordnungen der neuen Regierung zu befolgen. Gott schütze mein liebes Badener Land!
The same day, the provisional government of Baden declared it to be a republic and called for a constitutional convention to be chosen on January 5.